Fahrzeugausbau Bodenbelag kontra Spritzboden

Es gibt im Fahrzeugbau viele Möglichkeiten der Bodengestaltung. Angefangen beim „naturbelassenen Blechboden“ über die verschiedensten Auskleidungen mit Holztafeln, Sandwichprofilen oder Aluminium. Wir möchten uns heute mit Auskleidung der Böden durch einen Bodenbelag (PVC oder Linoleum) und der Auskleidung mit einem Spritzboden befassen.

Beide Varianten benötigen eine Bodenplatte als Trägerplatte. Dies kann eine Holztafel sein aber auch andere Materialien die bereits erwähnt wurden. Die gängigste Variante dabei ist die Siebdruckplatte in den verschiedensten Stärken. Die Siebdruckplatten bestehen aus einem Materialmix und sind beidseitig mit einem dunkelbraunem Phenolharzfilm (ca. 120gr/m²) beschichtet. Mit Hilfe dieser Phenolharzbeschichtung wird die Oberfläche stabil und wasserabweisend.

Das Aufbringen eines Bodenbelages aus PVC erfolgt in der Regel durch eine vollflächige Verklebung. Dabei wird der Belag vorher in einem Zuschnitt auf ein Roh maß erstellt und beim Einlegen in das Fahrzeug auf Maß zugeschnitten. An seine Grenzen kommt dieses Verfahren jedoch wenn eine ausgebildete Wanne im Fahrzeug gefordert ist und der Ausbau aus verschiedenen Formen und Schränken besteht.  Viele Fahrzeugaufbauer behelfen sich dann damit, in dem sie einen Streifen Bodenbelag, entsprechend der Sockelhöhe zuschneiden und diesen direkt an die aufgehenden Bauteile kleben. Der entstandene offene Ixelbereich wird mit einem Dichtstoff nachträglich abgedichtet.

Diese Variante lässt gestalterisch sehr viele Varianten zu und ist zudem bei der preislichen Gestaltung bezogen auf den reinen Materialpreis je nach Ausführung etwas preiswerter als ein eingebrachter Spritzboden. Wobei wir damit bei unseren zweiten Kandidaten wären.

Der Spritzboden wird, wie es der Name schon sagt, in das Fahrzeug eingespritzt. Dazu muss das komplette Fahrzeug abgeklebt werden und der Boden absolut trocken sein. Der Beschichter bestimmt jedoch schon beim Abkleben die Sockelhöhe im Fahrzeug. Das heist zum Beispiel: möchte der Kunde einen 5cm hohen Sockel im Fahrzeug haben, wird dieser in einer Einheit mit dem Boden eingespritzt. Es ist keine zusätzliche Abdichtungsnaht erforderlich und damit entfällt ein Schwachpunkt in der Abdichtung. Spritzböden sind in Ihrer Erstellung hoch flexibel. Es kann nicht nur zwischen den einzelnen Materialien entsprechend den Anforderungen gewählt werden, auch beim Einbringen des Spritzbodens können durchaus Zeit- und damit auch Preisvorteile entstehen. Sind die Einbauten in einem Fahrzeug sehr verwinkelt, rund oder springen sehr oft, ist ein Spritzbodenbelag schneller erstellt als ein PVC- Belag. Der Zeitvorteil ergibt sich hier wiederum bei der Erstellung der Sockelkante. Gleiches gilt übrigens auch, wenn die Radkästen im Fahrzeug mit gestaltet werden. Mit PVC- Belag ist dies ein schwieriges Unterfangen ohne zusätzliche Einbauten. Der Spritzboden kann direkt auf den Radkasten gespritzt werden. Somit ist er schneller fertig gestellt, hat die gleiche Optik wie der Boden ohne zusätzliche Naht oder Schnitte und es gibt keinen Raumverlust durch zusätzliche Einbauten um den Radkasten herum.

Unterschiede zwischen dem eingeklebten Bodenbelag und dem Spritzboden zeigen sich auch in der tag täglichen Nutzung.

Während die Standzeiten der auf- oder eingebrachten Rutschhemmung bei den PVC- Belägen sehr stark variieren, liegen die Vorteile bei der Härte des Bodens auf der Seite der von uns eingebrachten Spritzbeschichtung. Durch den mehrlagigen Aufbau ist dieser nicht nur hoch flexibel. Auf Grund des gespritzten Obermaterials mit einer Shorehärte von 70d ist der Boden auch extreme Wiederstandfähig gegen mechanische Belastungen.

Denn was kann es Schlimmeres geben, wenn das Fahrzeug zum Beispiel in einem hoch sensiblen Bereich mit sehr starken Anforderungen an die Hygiene eingesetzt wird und der Belag wird zerstört. Ein kleines Loch, ein Riss. Ein Glassplitter oder ein spitzer Stein haben sich im Schuhprofil festgesetzt. Die Bodenplatte ist aus Holz oder holzähnlichen Werkstoff. Keime und Bakterien hätten in diesem Fall den freien Zugang zur Unterkonstruktion und könnten sich im schlimmsten Fall dort festsetzen und vermehren.

Doch auch Betreiber von Imbissständen, Blumenverkaufsfahrzeugen und Estrichleger haben schon ihr Leid geklagt auf Grund der Unterwanderung von Feuchtigkeit und der damit einhergehenden Schimmelbildung im Holzboden.

Cateringunternehmen können ein Lied davon singen. Einmal Soße verschüttet und der Boden ist nicht fachgerecht abgedichtet: „den Geruch bekommst Du nie wieder raus“.

Transportunternehmen und Nutzer von Transporter an der Küste und im flachen Land. Alle Fahrzeuge die in ihrem Transporterleben mit Salzwasser in Berührung kommen und dabei meinen wir nicht nur die Fischereifahrzeuge. Jeder kennt das Problem der Unterwanderung von Feuchtigkeit und damit Schimmel und Korrosion.

Darum prüfen Sie, welcher Belag der Richtige für Sie ist und lassen Diesen dann von einem Fachunternehmen einbringen.